Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Interessenten bewerben sich nicht bei Ihnen, sondern Sie müssen sich bei potenziellen Mitarbeiter bewerben. Wer heutzutage noch eine Chance haben will, seinen Betrieb wachsen zu lassen, muss sich darauf konzentrieren, eine unwiderstehliche Arbeitgebermarke zu schaffen.
Wie sie das schaffen, berichtet Beraterin Katharina Königsbauer in diesem Artikel.
Branding: von den Profis lernen
Bei den Werbeslogans „think different“ und „just do it!" denken Sie bestimmt sofort an das damit verbundene Unternehmen; zumindest dann, wenn Sie ein Apple-Produkt besitzen und Ihr Lieblingsschuh von Nike stammt.
Wie gelingt es diesen Firmen, mittels weniger Worte oder eines kurzen Slogans Emotionen auszulösen? Wie gelingt es diesen Firmen, eine Markenverbundenheit zu schaffen? Wie gelingt es diesen Firmen, als „frische, sportliche und attraktive“ Arbeitgeber zu gelten?
Und viel wichtiger: Wie gelingt es Ihnen, ein ähnliches Resultat bei Mitarbeitern und Bewerbern zu erreichen?
Die Lösung: so werden Sie zur Arbeitgebermarke!
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, dass man unternehmensstrategische Maßnahmen einleitet, um sich als attraktiver Arbeitgeberdarzustellen. Nur so, wird es langfristig möglich sein qualifizierte Fachkräfte und angehende Auszubildende für das Unternehmen zu begeistern.
Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:
- Was macht mich als Arbeitgeber interessant?
- Was ist mein Alleinstellungsmerkmal im Bezug zu meinen Marktbegleitern?
- Was biete ich meinem künftigen Personal, was einzigartig ist?
Nur dann, wenn Sie diese drei Fragen exakt beantworten können, gelingt es Ihnen auf Dauer nach „innen“ das zu leben, was Sie nach „außen“ kommunizieren (und umgekehrt) und als DER Arbeitgeber im Elektrohandwerk wahrgenommen zu werden.
Das müssen Sie unbedingt vermeiden
Einer der häufigsten Fehler ist, dass man Schlagwörter wie „innovativ“ oder „zukunftsorientiert“ benutzt, aber diese nicht ganzheitlich, mit tiefster Verbundenheit umsetzt.
Sind folgende Dinge wirklich innovativ?
- Klassische Stellenanzeigen (Aufgabengebiet & Voraussetzungen) in Zeitungen
- Sich ausschließlich auf Online-Jobbörsen oder die Arbeitsagentur verlassen
- Analoges Arbeiten (ohne Mobilen Monteur, ohne vereinheitlichte Software)
- Anpassung der Vergütung nach dem Gießkannenprinzip
- Aufgabengebiete außerhalb von KNX-Programmierung
Nein, das ist nicht innovativ. Folgende Punkte sind für Bewerber wichtig und sollten hervorgehoben werden:
- Neues und qualitativ hochwertiges Werkzeug
- Spannende und abwechslungsreiche Aufgabengebiete
- Nutzung von kaufmännischer Software und digitalisierten Arbeitsabläufen
- Nutzung des Firmenfahrzeugs (auch zu privaten Zwecken)
- Bezahlte Fahrzeiten bzw. Auslöse
- Leistungsorientierte Entlohnung
- Pausenraum mit kostenlosem Kaffee / Snacks
Diese Stichpunkte mögen für Sie „normal“ erscheinen, werden aber von potenziellen Bewerbern bei Nichtvorhandensein teilweise als „K.O.-Kriterien“ eingestuft.
Werden Sie sichtbar
Es ist super, wenn Sie den Punkten dieses Artikels zustimmen. Wenn Sie jedoch nicht darüber reden, Ihre Einzigartigkeit nach außen kommunizieren, wird es Ihnen nicht gelingen als potenzieller Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Konkret bedeutet das:
- Eine ausgefüllte Unternehmensseite bei Google My Business
- Regelmäßige Posts auf Facebook und Instagram
- Ggf. bezahlte Werbung auf diesen Plattformen
- Einen Bereich auf der Webseite für Stellenanzeigen
- Bilder Ihrer Mitarbeiter und des Betriebs auf der Webseite
- Hinweis „wir suchen“ bereits auf der Startseite Ihrer Webseite
Welche Rolle Facebook in der Mitarbeitergewinnung spielt erfahren Sie in diesem Artikel.
Erwartungen wecken
Das Experiment der US-Psychologen Schlenker und Leary zeigt dies deutlich. Wenn Sie hohe Erwartungen nach außen kommunizieren, selbstsicher auftreten, Ihre Vorzüge in den Vordergrund stellen und sich bei Ihrem Social-Media-Auftritt bemühen, werden Sie als bessere und attraktivere Arbeitgeber:in gelten als derjenige, der „zu niedrige Erwartungen“ weckt.
Je höher die Erwartung, desto eher neigen Personen dazu Informationen mit mehr Wert zu bemessen, die diesen hohen Erwartungen entsprechen. Bewerber, die viel von Ihnen halten, neigen dazu diesen Eindruck beizubehalten. (dies ist bekannt als „confirmation bias“)
Wer zu wenig nach außen kommuniziert, sich kaum Mühe bei Stellenanzeigen und seinem Social-Media-Auftritt gibt, braucht nicht jammern, wenn Bewerber Sie übergehen.
Von der Theorie in die Praxis
Wenn Sie Unterstützung in der professionellen Darstellung Ihres Unternehmens als Arbeitgebermarke wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Melden Sie sich - just do it!